Natürlich habe ich mir viele Gedanken über das Wort „Eltern-Führerschein“ gemacht. Vielleicht ist es provokant, vielleicht treffend oder auch völlig abwegig. Aber letztlich ist es doch auch nur das, was wir persönlich hinein interpretieren und was uns selbst daran beschäftigt. Wir sollten uns nicht an diesem Wort festhalten, sondern sollten uns um die wesentlichen Dinge kümmern – um die Begleitung unserer Kinder beim Heranwachsen und Erwachsenwerden.
Meine persönliche Einstellung zur Kindererziehung:
Meine oberste Priorität in der Kindererziehung war zu jeder Zeit, dass sich meine Kinder frei fühlen. Wir wissen alle, dass dies nur bedingt machbar ist, weil wir immer an gemeinschaftlichen/ gesellschaftlichen Strukturen unsere eigene Grenze finden. Trotzdem ist es Möglich die eigene Freiheit zu erlagen und die KInder können selbst entscheiden in welchem Maß sie diese Freiheit ausleben möchten - es geht hier um das bewusst Machen dieser Möglichkeit.
Hier passt wunderbar die Einstellung von Maria Montessori:
„Die Freiheit unserer Kinder hat als Grenze die Gemeinschaft, denn Freiheit bedeutet nicht, dass man tut, was man will, sondern Meister seiner selbst zu sein.“
Mein mittlerweile 24-jähriges Dasein und Agieren als Mutter hat mich gelehrt, dass Kinder ihre eigene Persönlichkeit besser entwickeln können über eine klare Struktur. Das bedeutet, wenn wir Kinder schnellstmöglich beibringen, wie die Grundlagen einer gesunden Lebensweise sind, kommen wir schneller zu der eigenen Entwicklung und Ausarbeitung der Persönlichkeit und Wertevorstellung.
Ich habe versucht, meinen Kindern die Grundlagen wie Körperpflege, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, Anspannung und Entspannung und sozialer Umgang vorzuleben und mit ihnen zu gestalten. Währenddessen gab es noch immer genügend Zeit für die Entwicklung der angelegten Fähigkeiten.
Wenn ich lerne, dass Zähne putzen ein wichtiger Prozess für mein Leben mit gesunden Zähnen ist, um zu jeder Zeit und in jedem Alter Nahrung zu mir nehmen zu können, dann macht es auch Sinn, das schnellstmöglich zu automatisieren. Lege ich hierfür klare Zeiten im Alltag fest, dann brauche ich diese Gedanken am Tag auch nicht mehr denken und habe meinen Kopf frei für andere schöne Dinge.
Alles, was wir in der Kindheit erlernen und automatisieren, hilft uns im Erwachsenenalter in den stetig größer werdenden herausfordernden Prozessen – hierbei liegt der Fokus zunächst auf den eigenen Bedürfnissen des Kindes als Grundlage für seine Entwicklung.
Es gibt angelegte Entwicklungsphasen des Menschen, in denen er bestimmte Dinge begreift, versteht und offen dafür ist – diese mache ich in der Fortbildung noch mal sichtbar/ bewusst. Maria Montessori nannte es den „inneren Bauplan“ – den tragen wir bis ins hohe Alter in uns. Wenn ich den inneren Bauplan als Grundlage nehme, ihn spüren kann, dann ist mir als Mutter klar, dass es bestimmte Strukturen geben muss, in denen sich mein Kind entwickeln kann – in den jeweiligen Alters- und Bedürfnisphasen.
Das beschreibe ich gern an dem Beispiel des Straßenverkehrs. Kinder dürfen erst im Alter von 10 Jahren auf der Fahrbahn, oder dem Radweg fahren und zuvor auf dem Gehweg, was mehr Sicherheit gibt. Kinder sind bis zum Alter von 10 Jahren nur bedingt in der Lage Entfernungen einschätzen zu können, um Gefahren abzuwenden. Sie sind in ihrem kindlichen Sein schnell ablenkbar und setzen sich dann Gefahren aus, die schlimm enden können.
Wenn ein Kind in einer Beziehung dazu kommt, dann ändert sich von heute auf morgen ganz viel in der Beziehung der Eltern. Auf diesen Punkt gehe ich besonders ein, weil wir so schnell in Situationen geraten und uns später klar wird, dass wir uns damit gar nicht so konkret wohl fühlen. Meist rutschen wir in das sogenannte „Hamsterrad“, ohne es mitzubekommen und müssen uns dann mühselig daraus eigens befreien. Eine neugewonnene Familie ist ein unglaublich beeindruckender schöner Prozess, trotzdem ist es wichtig bei sich als Mutter/ Vater zu bleiben und gemeinschaftlich diesen Weg zu gehen.
Beziehungsarbeit ist ein ganz großes Thema im Leben eines jeden Menschen und auch hier spielen so endlos viele Faktoren mit rein, die wir uns dann gemeinsam anschauen.
Was kann ich erwarten:
• Teilnehmer bekommen ein Handout (Ratgeberbroschüre)
• Supervision/ Fallbesprechung/ Austausch
• wenn gewünscht ermäßigtes Einzel-Coaching
• Kontaktvermittlung zu weiterführenden Institutionen
• zum Abschluss gibt es den Eltern-Führerschein
"Den Eltern-Führerschein habe ich entwickelt, um Eltern eine Orientierungsunterstützung im Umgang mit ihren Kindern zu geben. Dabei möchte ich mit Hintergrundwissen die einzelnen Entwicklungsphasen des Kindes aufzeigen, um das gemeinsame Familienleben in gegenseitiger Wertschätzung zu fördern. Hierbei greife ich auf eine langjährige Berufserfahrung als Trägerleitung von Kindertagesstätten (17 Jahre) zurück, die ich alle mit einer Vision gegründet habe. Außerdem bin ich Mutter von fünf wunderbaren Persönlichkeiten.
Es gibt für viele Aktivitäten Berechtigungsscheine, die sogar vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind (Führerschein für Kraftfahrzeuge zu Land oder Wasser, Jagdberechtigungsschein etc.) und auch für Tätigkeiten im beruflichen Umfeld, wofür man seine Zeit investieren muss, um den Umgang damit zu erlernen.
Kenntnisse in der Kindererziehung setzt die Gesellschaft voraus und diese werden nur über die Generationen weitergegeben. Mit dem Eltern-Führerschein, möchte ich Theorie und Praxis vermitteln und den Spaß an der Kindererziehung und einem gemeinsamen Familienleben aufzeigen.
Der Eltern-Führerschein soll Spaß machen und soll die Eltern spielerisch aus dem Alltag holen, um dann mit neuem Hintergrundwissen den Familien-Alltag zu meistern und das Familienleben interessanter zu gestalten."
Nicole Hausmann